„Erste Hilfe“ und „Erste Hilfe am Kind“ – die FS12a weiß wie’s geht!
Es ist furchtbar, wenn sich ein Mensch in einer derartigen Notsituation befindet, dass es nötig ist, sofortige Maßnahmen entweder zur Stabilisierung des körperlichen Zustands oder sogar zur Wiederbelebung einzuleiten. Häufig sind die Ersthelfer verunsichert, zum Teil verängstigt und vor Allem nicht sachkundig. Nicht selten vergrößern sich die Hemmungen, sobald es sich bei den Verletzten um Kinder handelt. Damit wir, die zukünftigen Erzieher, in einer solchen Situation kompetent reagieren können, nehmen wir an einem Erste-Hilfe Kurs teil, der auch die Erste Hilfe am Kind umfasst.
Deshalb bekommt die FS12a der Fachschule für Sozialpädagogik am Donnerstag, den 22. Mai 2014 Besuch von Jonna Renz (20), einer Rettungssanitäterin der Johanniter. Die Johanniter-Unfall-Hilfe wurde als eingetragener, gemeinnütziger Verein 1952 gegründet und ist im ganzen Bundesgebiet vertreten. „Sie ist eine freiwillige Hilfsgesellschaft im Sinne des Art. 26 des 1. Genfer Abkommens vom 12.08.1949.“ Außerdem sind die Johanniter ein Verband der Freien Wohlfahrtspflege und Mitglied des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland. Zu ihren Aufgaben gehört der Rettungsdienst und Krankentransport, der Hausnotruf, Notfallvorsorge und vieles mehr. Des Weiteren bieten die Johanniter Erste-Hilfe Kurse an, von denen nun auch die FS12a profitiert.
Beginn ist um 8:00 Uhr. Nach der lebhaften Begrüßung, die eine erfrischende Wirkung auf die noch etwas schläfrige Klasse hat, gibt Jonna uns einen Ausblick auf den geplanten Tagesablaufs. Davon sind wir zunächst etwas erschlagen und auch Jonna gibt zu, dass uns ein strammes Programm erwartet. Erklärt sich eigentlich aber auch von selbst, insofern, als dass sich solch ein Kurs in der Regel über zwei Tage erstreckt. Entgegen unserer Erwartungen, verlief der Tag aber sehr angenehm, strukturiert und mit viel Spaß an der Sache, was auch an Jonnas spritzig-fröhlicher, humorvoller Art lag. Für alle spannend waren Jonnas Geschichten aus ihrem Alltag als Rettungssanitäterin, die sie gekonnt in ihren Vortrag einfließen ließ. Genau wie die gelungene Visualisierung durch eine Powerpoint Präsentation, die den Zuhörern einen roten Faden bot, war auch ihr Equipment zum Üben der Maßnahmen umfangreich.
Die Herz-Lungen-Massage konnten wir sowohl an einem erwachsenen Dummy, als auch an Kind und Säugling ausprobieren. Dabei bemerkten auch wir, dass es nicht einfach ist, das richtige Maß an Druck auf das Herz auszuüben und dabei nicht durch den Gedanken „Tut ihm oder ihr das nicht weh?“ oder „Mach ich dabei nicht vielleicht alles schlimmer?“gehemmt zu sein. In Partnerarbeit wurden eifrig Druckverbände angelegt und Fingerspitzen mit Pflastern verarztet. Natürlich wurde auch die stabile Seitenlage in Erinnerung gerufen. Auch die für die Erzieher besonders brisante, und nicht selten auftretende Frage nach Verhaltensweisen bei Atemnot z.B. durch Pseudo-Krupp oder einen Insektenstich wurden behandelt. Genial war zudem, dass Jonna einen Defibrillator mitgebracht hat. Entgegen der Darstellung in vielen TV-Arztserien, dient er nämlich nicht der Wiederbelebung eines Menschen, sondern normalisiert bei Kammerflimmern, dem unrhythmischen Schlagen des Herzens, im besten Fall den Herzschlag. Die Bedienung ist relativ einfach, insofern, als dass er durch akustische Ansagen genaue Anweisungen gibt, was zu tun und zu beachten ist. Ein solches Gerät sollte in allen öffentlichen Gebäuden vorhanden sein. Dadurch, dass Jonna uns mit vielen potentiellen Sachverhalten und Problemen konfrontierte oder Hypothesen und Fragen in den Raum stellte, wurden wir zum Mitdenken angeregt und es kamen aufschlussreiche Diskussionen zu Stande. Durchgehend bewies Jonna Feingefühl für die Bedürfnisse der Schüler, fand eine großartige Balance zwischen Theorie und Praxis und stellte stets den Bezug zur Ersten Hilfe am Kind her, was der Klasse ein großes Anliegen war. Um 16:00 Uhr beendete Jonna den anstrengenden, aber sehr lehrreichen Tag.
Wir danken der Fachschule für Sozialpädagogik RBZ1, die großzügigerweise die Kosten für den Kurs übernommen hat und Sonja Mrowietz als betreuende Lehrkraft. Des Weiteren danken wir Pelle Renz, der den Vorschlag geäußert und den Kontakt zu Jonna vermittelt hat. Wir danken den Johannitern, insbesondere natürlich Jonna Renz für die sehr gute, fach- und methodenkompetente Durchführung des Erste-Hilfe Kurses.
Verfasst von Carolin Dittner, FS12a